01 | Bonus: Gemeinnützigkeit
Ressourcen und Reputation schützen: Gemeinnützigkeit hinterfragen und Clubführung neu denken, Risiken erkennen, Klarheit schaffen, saubere Entscheidungen vorbereiten.

»Gemeinnützig« – sind wir’s wirklich (nicht)
⚠️ Hinweis: Auch die folgende Lektion ist an alle Clubs, aller Rechtsformen, gerichtet – unabhängig ob offiziell gemeinnützig oder nicht.
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Ich bin ständig auf Recherche. Seit meinem Eintritt in den Golfmarkt. Lange vor diesem Kurs.
Das Ergebnis meiner Recherche zu dem Thema Gemeinnützigkeit im deutschen Golfmarkt hat mich schockiert. Entweder weiß man gar nicht, warum der Club rechtlich gemeinnützig ist, oder “man weiß es nicht” oder man ist so offen und nennt die steuerliche Begünstigung als Grund.
Ich verstehe Gemeinnützigkeit wörtlich und im Sinne der UN-Nachhaltigkeitsziele↗︎.
- Gemein- abgeleitet von »Gemeinschaft«, »gemeinschaftlich«, »alle betreffend« bezieht sich auf alle. Nicht nur auf die Mitglieder der Vereinsgemeinschaft, sondern auch auf diejenigen außerhalb davon.
- -nützig stammt von »Nutzen«, »nützlich« und beschreibt etwas, das zum Wohle der Allgemeinheit dient.
Gemeinnützig ist, was der Allgemeinheit einen Nutzen bringt – sei es für die gegenwärtige, unmittelbare, entfernte oder zukünftige Gesellschaft. – Frances Donner
Alle Organisationen haben, unabhängig ihrer Rechtsform, eine gesellschaftliche Verantwortung.
Gemeinnützigkeit hat sich in den vergangenen 100 Jahren enorm verändert und sich von einem stark wohltätigkeitsorientierten, lokalen Ansatz hin zu einem professionellen, globalen und zukunftsorientierten Konzept entwickelt.
Krisen, Institutionalisierung, Globalisierung und Digitalisierung haben diesen Wandel vorangetrieben. Unternehmen übernehmen heute immer mehr gesellschaftliche Verantwortung → 🇺🇸 Corporate Social Responsibility und Ehrenämter werden professionalisiert.

Laut einer weltweiten Verbraucherstudie rückt Nachhaltigkeit wieder ins Rampenlicht der Verbraucher. Ethischer oder nachhaltiger Konsum gewinnt an Bedeutung und beeinflusst Kaufentscheidungen.
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Die meisten Golfclubs dienen satzungsgemäß dem Zweck der Förderung des Sports. Abgesehen davon, dass es dazu auch kein gemeinsames, genaues Verständnis im Team gibt, so ist die alleinige Förderung des Sports einfach nicht mehr ausreichend, um jemanden zu bewegen oder gar einen Unterschied zu machen.
Viele von Euch engagieren sich im Bereich »Golf und Natur« oder »Golf und Gesundheit«. Das ist großartig und hilft neben dem Allgemeinwohl auch, das bittere, historisch gewachsene Image, das Golf nach wie vor hat, zu wandeln.
Aber da geht noch so. viel. mehr.
Wie versteht Ihr »Gemeinnützigkeit«?
Teamübung
Falls Ihr die Fragen einzeln beantwortet, kommt danach als Team zusammen, teilt Eure Antworten, hinterfragt einander und findet einen gemeinsamen Nenner.
1. Beantwortet die folgenden Fragen:
- Was verstehen wir unter »Gemeinnützigkeit«?
- Wie leben wir unser Verständnis von »Gemeinnützigkeit«?
- Welche Möglichkeiten haben wir (noch), einen positiven Beitrag zur Gesellschaft zu leisten?
2. Tauscht Euch aus
Lasst Euch Zeit; gebt einander Raum; seid offen für neue Gedanken und zugewandt anderen Meinungen gegenüber; entwickelt eine wertschätzende Kommunikationskultur, in der Kreativität wachsen kann.