04 | Wissensvermittlung

Begriffe klären, Relevanz verstehen und Kriterien definieren, damit Zielgruppen konkret, greifbar und handhabbar werden.

Als Asperger-Autistin ist mir präzise Kommunikation besonders wichtig. Sie sorgt für Klarheit, schont Ressourcen, erleichtert die Zusammenarbeit und beugt Missverständnissen vor.

Deswegen hier die gängigsten und wichtigsten Begriffe im Kontext des Themas »Zielgruppe« mit Erklärung für ein gemeinsames Verständnis und eine einheitliche Nutzung.

GtBR-Modul 4-Zielgruppenarbeit-Glossar

Warum ist das Thema »Zielgruppe« so wichtig?

Die Antwort auf viele Eurer Herausforderungen ist: … nein, nicht 42, sondern Zielgruppenverständnis!

  1. Wie können wir mehr Mitglieder gewinnen?
  2. Wie können wir mehr Greenfee-Spieler zum Wiederkommen bewegen?
  3. Wie können wir uns von Mitbewerbern unterscheiden?
  4. Wie können wir das Interesse von jemandem gewinnen, der nicht an Golf interessiert ist?
  5. Wie können wir einem Golfinteressierten bei der Entscheidung für unseren Club helfen?
  6. Wie können wir die ablehnende Haltung von Nicht-Golfern wandeln?
  7. Wie können wir potentielle Neumitglieder motivieren, Umstände wie eine längere Anfahrt zu uns gerne in Kauf zu nehmen?
  8. Wie können wir unsere alteingesessenen Mitglieder kooperativer machen?
  9. Wie können wir unseren Mitgliedern die Angst vor Überfüllung nehmen, wenn wir uns mehr um die Gewinnung neuer Mitglieder bemühen?
  10. Wie können wir unsere Angebote und Services attraktiver gestalten?

Antwort: Durch Zielgruppenverständnis!

„Wer alle anspricht, spricht niemanden an.“ Schon mal gehört?

Die gute Nachricht: Zielgruppenarbeit macht vieles einfacher und strategischer – gerade für Clubs mit wenig Zeit, kleinem Team oder und geringem finanziellen Budget.

Was ist eine Zielgruppe und wie wird sie angesprochen?

Eine Zielgruppe ist eine spezifisch definierte Gruppe von Menschen mit gemeinsamen Merkmalen wie Geschlechteridentifikation, Altersgeneration, Bedürfnissen, Interessen oder Herausforderungen.

Genauer: Eine spezifisch definierte Gruppe von Menschen, von denen Ihr die gemeinsamen Merkmale kennt und die Ihr mit Euren Angeboten, Maßnahmen und Inhalten erreichen und zielführend ansprechen wollt.

Was hat Eure Zielgruppe davon?

Ihr helft ihnen, ihre Bedürfnisse oder Wünsche zu erfüllen, ihre Interessen zu bedienen, ihre Herausforderungen zu meistern oder ihre Probleme zu lösen.

Was habt Ihr davon?

Die Gegenleistung. Ihr habt, was sie brauchen, wollen, suchen – und umgekehrt!

Vorteile einer klar definierten Zielgruppe

Wenn Ihr wisst, wer Eure Zielgruppe ist, was ihr "schmeckt", gefällt oder missfällt, wonach sie sucht, wo Ihr ihr begegnen könnt, bringt Euch das in die vorteilhafte Position:

effizienter zu arbeiten und zu kommunizieren

  • zielgerichtete (gezielte) Ansprache = einfachere Mitgliedergewinnung
    • Interesse wird schneller geweckt
    • Vertrauen wird aufwandsärmer aufgebaut
    • Ressourcen wie Zeit, Personal und Geld werden ohne Streuverluste optimal genutzt. Klarheit schafft Identifikation → Antrieb → Erfolgserlebnisse → Begeisterung → mehr Motivation → stärkerer Einsatz → weiterer Erfolg

stärkere Bindungen aufzubauen

  • Bedürfnisse erfüllen
  • Erwartungen übertreffen
  • Verweildauer und -häufigkeit erhöhen
  • Mitgliedschaftsdauer verlängern
  • Engagement im und für den Club steigern

einen Vorsprung im Wettbewerb zu erlangen

  • unverwechselbares und unnachahmbares Auftreten und Kommunikation
  • Verbindung von »zielgruppengerecht« und »zielführend«
  • Verbindung von »rational« und »emotional«
  • motiviertes Team und engagierte Mitglieder

Was Ihr "serviert", wird von höherer Qualität sein, den richtigen Nerv treffen und viele Menschen – inklusive Euch selbst – sehr glücklich machen.

Vorteile für Eure Zielgruppe

Wenn Ihr Eure Zielgruppe klar definiert habt:

  • Klarheit: Von Euch geteilte Inhalte sind für sie verständlich und relevant.
  • Überzeugung: Die Zielgruppe erkennt den Mehrwert und ist emotional angesprochen.
  • Begeisterung: Eure Angebote passen zu ihnen – #ErlebnisseSchaffen

Wann ist eine Zielgruppe klar definiert?

Eure Zielgruppe ist klar definiert, wenn Ihr eine repräsentative Person (Persona, fiktiv oder real) vor Eurem inneren Auge seht. So ging es dem Team vom Bayerischen Basketballverband in unserer Zusammenarbeit zur Sponsorengewinnung.

Eine klar definierte Zielgruppe ist kein abstrakter Begriff wie „junge Leute” oder „alle, die Interesse an Golf haben“. Eine klar definierte Zielgruppe ist konkret, greifbar und lebendig.

Eure Zielgruppe ist klar definiert, wenn Ihr das Gefühl habt:

  • sie persönlich zu kennen.
  • Euch in sie hineinversetzen zu können.
  • ihr den persönlichsten Liebesbrief schreiben zu können, den sie jemals erhalten hat.

Was, wenn die Zielgruppenarbeit fehlt?

Dann wird es teuer, ineffizient und frustrierend. Clubs kommunizieren ins Leere, wirken austauschbar oder erreichen nicht die, die sie erreichen wollen.

Das ist wie Golfspielen auf der Driving Range: Es passiert viel, aber der Ball landet nirgendwo, wo er wirklich zählt. Ohne klare Zielgruppe wird Mitgliedergewinnung zum Glücksspiel und Mitgliederbindung zum Kampf (mit Mitbewerbern).

Wer keine oder eine unklare Zielgruppe hat, kommuniziert zwangsläufig ins Blaue und ins Leere. Zeit, Geld und Arbeit werden zum Fenster rausgeschmissen.

🤓 In der Befragung zur Kursentwicklung wurde mehrfach angemerkt:

  • „Wir bekommen nicht genug Leute auf die Anlage.“
  • „Wir brauchen ein klares Bild, für wen wir da sind.“
  • „Man kann es doch gar nicht allen recht machen.“
  • „Unsere Kommunikation ist unregelmäßig und lasch.“
  • „Mitglieder beschweren sich über unsere Newsletter – sie seien zu langweilig.“

Wenn es an einer definierten Zielgruppe fehlt, fehlt es an Zielgruppenverständnis und Klarheit. Diese Unklarheit führt zu Unsicherheit > zu verhaltenem oder ausbleibendem Handeln > schwammiger Kommunikation > ineffizienten Maßnahmen > Fehlentscheidungen.

Wenn man nicht weiß, wen genau man erreichen möchte, was genau für die Zielgruppe relevant ist und wie genau man sie anspricht, ist eine zielgerichtete, überzeugende, zielführende Kommunikation unmöglich.

Die aufgewendeten Ressourcen (Zeit, Geld, Personal) stehen in keinem Verhältnis zum Ergebnis, wenn Fokus und Grips fehlen. Das frustriert – alle, inklusive der Zielgruppe, die es auf sicher gibt. 

Diese Misserfolge und die daraus resultierende Frustration sind Gründe dafür, warum es vielen GC-Entscheidungsträgern schwer fällt Vertrauen in (Online‑) Marketing oder Dienstleister aufzubauen – oder eine Investitionsmentalität zu entwickeln. – oder den ehrenamtlich geführten Verein mehr als Unternehmen zu betrachten.

Wenn Ihr keine klar definierte Zielgruppe habt, haben die Menschen um Euch herum das Gefühl, sie sind nicht gemeint! Klar. Sie werden ja auch nicht angesprochen. Also fühlen sie sich auch nicht angesprochen.

Folge: Sie fühlen sich nicht gesehen, verstanden, berücksichtigt, willkommen, geschätzt oder gebraucht. Das führt dazu, dass sie sich nicht (mit dem Club) verbunden fühlen. Sie hängen nicht an Euch, weil Ihr scheinbar auch nicht an ihnen hängt. 🤓 Besonders wichtig für ehrenamtlich engagierte oder die, die es werden würden ← übrigens auch eine Zielgruppe.

Folge: Beim nächst besseren Angebot wechseln sie. → Mitglieder treten aus, potentielle Interessenten entscheiden sich für einen anderen Club, Partner ziehen sich zurück.

Hat eine Golforganisation eine oder mehrere Zielgruppen?

Mehrere!

Beispielsweise:

  • Mitglieder
  • Greenfee-Gäste
  • Werbepartner / Sponsoren
  • Mitarbeiter
  • Ehrenamtliche

Wenn Ihr die Gewinnung, Aktivierung und Bindung je Gruppe messbar steigern wollt, solltet Ihr für jede dieser Gruppen ein eigens Profil entwickeln, um darauf basierend zielgruppengerechte Kommunikations, Gewinnungs- und Bindungsmaßnahmen zu entwickeln.

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